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Arbeitsplatzinnovation: Vorteile und Nachteile

Autor: Jennifer Garic / am

„Lassen Sie sich mal was einfallen“ – na, wenn das so einfach wäre. Um Innovationen zu schaffen, braucht es weitaus mehr als nur eine Idee. Wenn Arbeitnehmer innovativ sein wollen, müssen sie Mut und Kreativität beweisen. Dieses Engagement kann sich positiv auf die Karriere auswirken.

Wer am Markt bestehen will, der muss innovativ sein – das gilt nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Angestellte und besonders für die, die Karriere machen wollen. Denn: Am Ende erinnern sich Vorgesetzte und Kollegen an diejenigen, die Ideen entwickeln und Tatendrang versprühen. Und das kann bei Beförderungen und Bewerbungen den Ausschlag geben. Innovation wird häufig im Sinne der Produktentwicklung verstanden, ist aber viel mehr. Es geht darum, fortlaufend Ideen zu entwickeln, zu testen und bei Erfolg umzusetzen. Und diesen Dreischritt können Arbeitnehmer überall anwenden, um Prozesse zu optimieren, Probleme zu lösen oder neue Chancen zu ergreifen. Damit bringen sie sich selbst voran – und ihren Arbeitgeber.

Innovation

Innovation kann also nicht nur ein Umsatztreiber für Unternehmen sein, sondern auch ein Karriereboost. Wer in Teammeetings, Projektbesprechungen oder einfachen Flurgesprächen mit Ideen glänzt, schindet Eindruck und zeigt: Ich setze mich ein, denke nach und über den Horizont hinaus. Diese Kompetenz lassen sich Unternehmen einiges kosten, zum Beispiel, indem sie Innovationsmanager einstellen oder ganze Innovationsteams berufen. Diese Positionen haben einige Arbeitgeber in den vergangenen Jahren geschaffen, um neue Ideen im eigenen Betrieb zu stärken und deren Entwicklung einen festen Platz zu geben.
Das soll aber nicht bedeuten, dass Innovation ausschliesslich auf diese Teams ausgelagert wird. Viel mehr fungieren solche Einheiten als Ansprechpartner und Förderer von Ideen. Denn oft fehlt es kreativen Köpfen an Mut – und den braucht es, um Ideen vorzustellen und zu testen. Klar ist: Nicht jede Idee läutet eine Revolution ein oder funktioniert im Alltag. Wer innovativ sein will, muss auch Fehlschläge akzeptieren können. Bei Innovation gilt mehr denn je: Der Weg ist das Ziel. Auch wenn die ersten zehn Ideen scheitern, kann die elfte den Durchbruch bedeuten. Und ohne die Flops wäre die Top-Idee vielleicht nie entstanden. Innovationsmanager können in diesem Prozess mit Rat und Tat zur Seite stehen. Gibt es diese im eigenen Unternehmen nicht, ist die Eigeninitiative der einzelnen Angestellten gefragt. Dann gilt es Ideen selbst vor dem Chef zu pitchen und sich dessen Unterstützung zu sichern.
Und wenn es mit der Ideenfindung und Innovation noch nicht so gut klappt, helfen folgende Tipps:

#1 Mit den Kollegen persönlich reden

Brainstorming funktioniert am besten im persönlichen Umgang. Das hat eine Studie der Columbia University in New York herausgefunden. Dort sollten 300 zufällig gebildete Paare Ideen entwickeln. Die eine Hälfte der Probanden sass sich gegenüber, die andere hat sich nur via Videocall gesehen. Das Ergebnis war eindeutig: Die Tandems vor Ort hatten mehr Ideen. Der Grund: Die Probanden im Videocall sind zu sehr auf den Bildschirm fixiert, während die anderen ihren Blick auch mal durch den Raum schweifen lassen. Das sorgt immer wieder für neue Impulse und fördert die Kreativität. Also: Auch mal rausgehen, neue Räume aufsuchen oder einfach im Flur kurz quatschen.

#2 Probleme identifizieren

Wer innovativ ist, will in der Regel neue Lösungen für Probleme schaffen. Dafür muss man erst einmal identifizieren, wo genau es hakt. Innovative Menschen hinterfragen Prozesse, Produkte und Regelungen. Sätze wie „Das haben wir schon immer so gemacht“ sind ein schnelles Indiz für Innovationsbedarf. Mit der Frage nach dem Warum kann man sich schnell dem Kern des Problems nähern. Zum Beispiel: Warum haben wir das früher so gemacht? Aus Mangel an Alternativen. Warum machen wir das heute noch so? Weil neue Möglichkeiten nie geprüft wurden. Nach einigen Fragen wie diesen ist der Kern des Problems erkannt.

#3 Notizen machen und organisieren

Geistesblitze kommen schnell – und sind manchmal noch schneller wieder vergessen. Notizen können da wahre Ideenretter sein und einen Anstoss für Innovation geben. Einfälle lassen sich analog oder digital sammeln. In beiden Fällen gilt: Alles an einem Ort. Klebezettelchen verschwinden schnell und ist man im Homeoffice, bringt einem die Notiz am Büroschreibtisch auch nichts mehr. Stattdessen helfen Notizbücher oder Apps wie Evernote und Microsofts OneNote.

#4 Sich Zeit nehmen

Wenn eine Aufgabe nach der anderen abgearbeitet wird, bleibt kaum Zeit für Reflexion. Arbeitnehmer sollten sich deshalb regelmässig Zeit einplanen, um die Gedanken schweifen zu lassen und zu überlegen: Was lief gut? Was nicht? Und wie könnte es noch besser laufen? Und was ist aus den Ideen in meinem Notizbuch geworden? Am besten funktioniert die Selbstreflexion mit einem festen Termin im Kalender. Dann denkt man daran und kann sich nicht davor drücken.

#5 Ideen testen

Ist eine Idee ausgereift, muss sie getestet werden. Das ist der Kern von Innovation. Testen meint dabei nicht, die Idee einmal im Kopf durchzuspielen, sondern sie praktisch auszuführen. Denn in der Praxis tauchen oft ungeahnte Probleme auf. Zum Beispiel, weil man feststellt, dass nicht alle Kollegen auf dem technischen Stand sind, das neue Kollaborationstool zu nutzen. Betrifft die Innovation auch Kollegen oder ihren Chef, ist es wichtig, diese ins Boot zu holen. Nur so ist der Test realistisch und das Feedback umso grösser. Und wenn das Experiment scheitert, dann können gleich mehrere Köpfe über einen neuen anderen Versuch nachdenken. Wichtig ist: Vor dem Test gilt es, Ziele zu formulieren. Was soll die Innovation bewirken? Wann soll die Verbesserung eintreten? Nur so können Arbeitnehmer und Chef am Ende beurteilen, ob die Innovation taugt.

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